Angedacht: Prüfen …

Chemnitz ist ganz offiziell Kulturhauptstadt Europas, das Deutschlandticket kostet nunmehr 58 EUR, und der Standardbrief der Deutschen Post 95 Cent,
neue Ladekabel haben jetzt alle USB-C-Anschluss, und… wir haben eine neue Jahreslosung. All das hat sich mit dem Jahreswechsel geändert.
Alles Gute Ihnen noch für 2025!

Weil wir schon mal beim Guten sind: Die neue Jahreslosung heißt:
Prüft alles und behaltet das Gute. Der Apostel Paulus hat diese Aufforderung – oder besser: diesen guten Rat – an die Christen in Thessaloniki, Griechenland, geschrieben – vor inzwischen fast 2000 Jahren.

Prüft alles und behaltet das Gute (1. Thessalonicherbrief 5,21).
Prüfen… Alles… – Alles und jeden?
Behalten… – „Ist das Kunst oder kann das weg…?“
DAS GUTE… – Gute Frage… Was ist gut, und was ist richtig?

Ist diese Angedacht-Andacht bis jetzt gut?
Werden Sie gerne geprüft?
Wie ist es andersherum? Prüfen Sie gerne?
In welchen Bereichen trauen Sie sich ein Prüfurteil zu?

Dekraprüfer prüfen. Lehrerinnen prüfen. Das Finanzamt prüft.
Christen prüfen.
Zumindest sollen Sie das – sagt Paulus, in 1. Thessalonicher 5,21. Nicht alles
und jeden sollen Sie prüfen – Schuster bleib bei deinem Leisten, aber auf alle
Fälle dürfen und sollen Sie jene prüfen, die prophetisch reden. „Prophetische
Rede verachtet nicht. Prüft aber alles und das Gute behaltet“, schreibt
Paulus. – Ich bin davon überzeugt, Gott spricht noch immer durch den
Mund von Menschen. Noch immer möchte sich Gott bei uns Gehör verschaffen. Gott redet. Jene, die sagen, „Gott hat mir gesagt“ „Gott
hat mir gezeigt“, die sollen Sie prüfen.

…… Alles prüfen – und das Gute behalten

Genauer gesagt: Das, was jene sagen, sollen Sie prüfen. Ich halte diese feine
Unterscheidung für sehr wichtig! Menschen versagen und machen Fehler,
und doch können die gleichen Menschen gute und richtige Dinge sagen. –
Mach es wie Justitia, welche eine Augenbinde trägt: Nicht auf den Menschen
schauen, sondern zuhören, was dieser Mensch sagt. Was er wirklich sagt. Frag
nach! „Habe ich dich richtig verstanden, dass…?“ Fragen kostet nichts – nur
manchmal etwas Überwindung, und ein bisschen Zeit. Fehlt noch etwas?

Rechne damit, dass Gott durch andere Christen zu dir sprechen möchte! Du
hast sein Reden nötig – seinen Trost, seine Korrektur. Aber nimm’s nicht
sofort ungeprüft für bare Münze. Höre erstmal einfach nur zu. Denn weil
jemand sagt, „Gott sagt“, muss das nicht stimmen. Prüfe. Du hast das Recht
zu prüfen, ja sogar einen Auftrag dazu! 1. Thessalonicher 5,21.

Prüft alles und behaltet das Gute. Das heißt, Paulus rechnet damit, dass die Münder der Propheten nicht nur Gutes reden, aber sie sollen es trotzdem erstmal sagen können.

Die, die etwas sagen sollen, erstmal reden lassen. Erstmal zuhören; genau zuhören. Dann prüfen und … ein Urteil fällen. Ja, auch das gehört dazu zur Meinungsbildung- Nicht alles ist gleich gut. Um des Guten willen, das zum Schluss bleiben soll, muss ein Unterschied gemacht werden zwischen Gut und Nichtgut.

Dass Sie sich in Ihrem Prüfen irren können, wissen Sie. Darum sagt Paulus nicht „Prüfe“, sondern „Prüft“. Das, was von Gott kommen soll, sollen die Einzelnen zusammen als Gemeinschaft prüfen. 4, 6, 8, 10 geistliche Ohren hören mehr als zwei und behalten dann mit größerer Sicherheit wirklich das Gute – , das, was wirklich von DEM GUTEN  kommt. Jesus sagt: Gott ist gut (z. B.  im Markusevangelium 10,18).

Das Gute möchte uns Gutes geben,
möchte, dass wir Gutes behalten,
möchte, das wir zuhören und prüfen.

Viel Erfolg dabei wünscht Pfarrer Markus Gnaudschun

 

Ihr Pfarrer Markus Gnaudschun